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Chefredakteursumfrage 2024 erschienen – Anforderungen weiter hoch

Anforderungen an Fachredaktionen / KI vielfach schon im Einsatz / Social Media: veränderte Gewichtung einzelner Kanäle

Die fachlichen Erwartungen an die Fachredakteur:innen sind unverändert hoch. Vertiefte Fachkenntnisse und ein ausgeprägtes Verständnis der spezifischen Leserbeziehungsweise Kundenbedürfnisse bleiben ein zentrales Qualitätsmerkmal der deutschen Fachmedienhäuser und sind Einstiegsvoraussetzung für junge Fachjournalist:innen. Das geht aus der erneut durchgeführten Chefredakteursumfrage hervor, die die Kommission Redaktion im Auftrag der Deutschen Fachpresse Anfang 2024 durchgeführt hat. An der neuen Auflage der Studie haben sich insgesamt 222 Chefredakteurinnen und Chefredakteure in einer Online-Umfrage beteiligt.

Die Studie gibt Aufschluss über Aufgaben und Anforderungen in Fachredaktionen. Aufgrund der Durchführung in regelmäßig Abständen (die letzte Chefredakteursumfrage fand 2020 statt) werden auch Entwicklungen sichtbar, die anschaulich zeigen, wie sich das Berufsbild, das Anforderungsprofil und die Aufgaben infolge des kontinuierlichen Transformationsprozesses in Fachmedienhäusern und Fachredaktionen verändert – oder nicht verändert – haben.

Als Qualifikation hat in der Umfrage das Hochschulstudium den höchsten Stellenwert, gefolgt von einem Volontariat. Deutlich an Relevanz gewonnen gegenüber früheren Umfragen haben eine gute Sozialkompetenz und die sogenannten Soft Skills. Im Zentrum der fachredaktionellen Tätigkeit steht weiterhin die formatübergreifende/
multimediale Inhalteproduktion (Text, Bild, Audio, Video). Das Recherchieren, Schreiben, Aufnehmen und Produzieren, die Akquise und die Bearbeitung von Fremdinhalten sowie die Themenplanung und Konzeption haben in der Redaktionspraxis einen hohen Stellenwert und nehmen die meiste Zeit der Redaktionstätigkeit in Anspruch.

Gestiegene Relevanz von Social Media – LinkedIn belegt Spitzenplatz

Die in früheren Umfragen konstatierte Arbeitsverdichtung hat sich erneut bestätigt. Fast die Hälfte der befragten Chefredakteurinnen und Chefredakteure gab an, dass das Arbeitsaufkommen in den vergangenen fünf Jahren stark zugenommen hat. Als Gründe genannt wurden hierfür etwa eine höhere Taktung durch Online-First-Strategien sowie zusätzliche Aufgaben etwa im Zusammenhang mit Social Media. Deren Relevanz hat gegenüber der letzten Chefredakteursumfrage zugenommen. Veränderungen gab es auch bei der Gewichtung der einzelnen Social-Media-Kanäle, wo LinkedIn jetzt den Spitzenplatz belegt. Das Businessnetzwerk wird von drei Vierteln der Befragten bespielt und läuft damit Facebook, dem Spitzenreiter der Umfrage 2020, Rang 1 ab.

Mehr als die Hälfte nutzt KI-gestützte Tools

Im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen rund um das Thema künstliche Intelligenz (KI) wurde bei der aktuellen Chefredakteursumfrage ein gesonderter Fragenblock aufgenommen. Zum Thema KI wollte die Kommission von den Kolleginnen und Kollegen wissen, welche Chancen und Risiken sie hier sehen, ob und in welchen Bereichen KI-Tools schon zum Einsatz kommen und welche Erfahrungen dabei gemacht werden.

Die Ergebnisse zeigen: Beim Thema künstliche Intelligenz sind die Fachredaktionen auf der Höhe der Zeit. Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt bereits KI-gestützte Tools in der Redaktion. Das Hauptanwendungsfeld ist der Bereich Transkription und Übersetzung, ebenfalls schon umfassend zum Einsatz kommt KI bei der Recherche und der Bearbeitung von Inhalten. Bei gut einem Fünftel der Befragten werden bereits Inhalte KI-gestützt generiert. Insgesamt gewichten die Chefredakteur:innen die Chancen von KI höher als die Risiken.

 

Ausführliche Ergebnisse

Das Executive Summary der Chefredakteursumfrage 2024 mit ausführlichen Ergebnissen und Kommentierungen erhalten Mitarbeitende von Mitgliedsunternehmen der Deutschen Fachpresse auf Anfrage bei Mareike Petermann (petermann[at]boev.de).